Wie ich zur "Grobschnitt - Familie" kam

Nun also denn. "Dazu" gekommen, bin ich mitte der siebziger Jahre, so um die "Rockpommelszeit" rum. Die ersten beide Konzerte waren bei mir prägend. Sie veränderten in mir, wie sicherlich auch bei manch anderem "Grobschnitt - Fan" (eben einer aus dieser "großen Familie") mein Leben in eine, man kann sagen, musikalisch "reiche Richtung". Und das hat sich bis heute, nach fast dreissig Jahren, noch "gut gehalten". War ich doch so in Rockpommelsland vernarrt, daß ich dieses Märchen für "Erwachsene" (was auch immer das bedeuten mag) damals, von November bis Februar gehört und erlebt habe. Wie zu hause, so denn auch im Auto. Gibt doch schon einige hundert mal zusammen. Latürnich war ich weder krank oder verrückt, so wie andere das meinten. Aber was macht man nicht alles wenn man verknallt ist. Und manche Liebe hält eben einfach etwas länger an; sogar noch,...... bis auf den heutigen Tag !!!

Bei einen meiner vielen Konzertbesuche, mit meinen Freunden in Trier, geschah mir folgende lustige Geschichte. Es begab sich, leicht "neudeutsch angewellt" zur "Razziazeit", in der ich mir eben jenes Album besorgte. Ich kannte natürlich alle Texte von vorne und wieder zurück. So harrte ich am Abend voll stiller Erwartung auf mein damaliges Lieblingsstück. Und welches war das wohl?? Na klar: "Schweine im Weltall". Bei diesem Lied gibt es eine Stelle, an der Toni ein "schweinisches Quieken" von sich läßt (...der wahre Kenner möge sich daran erinnern). So hing ich mit meinen Augen an seinen Lippen. Aber was war DAS? Er hat's nicht gemacht,........er hat nicht "gequiekt". Vielleicht hatte er es verschwitzt , oder gar vergessen? Und ich hatte mich schon so darauf gefreut. Ehrlich. Nach einem," trotzdem" gelungenen Auftritt, gingen wir noch, wie man so schön sagt, "auf ein Bier". Wir suchten eine nette Kneipe, um dort unseren Durst zu löschen. Nach einer schönen Weile, wir waren so im Gespräch vertieft, meinte auf einmal einer von uns: "Hey, da vorne kommt Grobschnitt". Und tatsächlich, von Lupo bis Willi, und von Milla bis Toni traten alle ein, und setzten sich an einen der Nachbartische. Man, das war für uns damals schon aufregend, oder so. Eben noch auf der "Schowbühne", und jetzt.....? Wir unterhielten uns weiter. Ich aber hatte noch immer mein "Lieblingslied" in meinem Kopf. So stand ich, zwar mit Wackelknien, aber entschlossen auf, und ging auf den "Übeltäter" zu. Ich sagte kurz "N'abend", schaute zu Ernie, und sagte dann mutig zu ihm: "Du hast bei "Schweine im Weltall" gar nicht "gequiiiiekt"!!! Und dann..? Ja, erst blickte er mich an, danach blickte er in die ganze Runde am Tisch, und fragte erstaunt: "Hab ich nicht"? Was nun kam werde ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen. Toni Moff Mollo ,"himself", erhob sich von seinem Platz, und "oinkte" lautstark durch die Kneipe, so daß es eine Freude war. So hatten wir noch unser eigenes persönliches Erlebnis an diesem Abend, daß, im wahrsten Sinne des Wortes wirklich "zum quieken" war. Ob Toni sich wohl noch daran erinnern kann ??

Zu dieser Zeit war ich auch begeisterter "2 CV - Freak", und alsbald kamen mir die ersten Gedanken, einen "Entenclub" zu gründen. Nun weiß nicht gerade jeder, daß es in Deutschland, ja sogar weltweit, so etwas wie eine "Enten - Szene" gibt. So richtig mit Ententreffen, Entenralleys, Entenzeitungen und vielem anderem mehr. Und jeder Club hat seinen eigenen lustigen Namen. Meine Idee war es nun, die Lebensfreude "Ente zu fahren", mit der Lebensfreude "Grobschnitt zu hören", zu verbinden. So ersann ich den wohlklingenden Namen: "ELIAS ERPEL". Unter diesem Pseudonym besuchten wir gar viele Treffen; aber auch so manches "Grobschnitt - Konzert". Ach, wo waren wir nicht überall gewesen. Von Freiburg bis nach Trier, von Stuttgart bis nach Zürich in der Schweiz. Ja, sogar bis ins hinterste Ochsenhausen, haben mein alter Kumpel Manni Bögge aus Waldshut und ich sie verfolgt. Auf dieser "langen Reise" durfte ich zwanzig Mal dieses einzigartige Ereignis erleben, und ich hoffe es ging vielen Anderen ähnlich gut.



Längst krönte der schwarz - gelbe Grobschnittschriftzug von der "Illegal - LP" das Heck meiner Ente. Und auf einen großen Bild, auf der in Plakatgröße ein 2 CV "gerastert" war, und bei uns im Club einen Ehrenplatz hatte, konnte man alle "Autogramme" der Band wiederfinden. Eben diese hatte ich nach einem Auftritt in der Nähe von Offenburg "ersammelt". War gar nicht so einfach. Mittlerweile war ich auch Besitzer von Ernie's Bart, (verfreilich das "Original"), der ihn während seiner Show zierte. Zu guter letzt hatte ich noch Gitarrenblättchen von Willi, Lupo und Kapolke's Milla ergattert. Diese wiederum waren fein säuberlich an einer Kette zum Umhängen aufgereiht. Latürnich war ich noch immer nicht krank oder verrückt. Aber das schönste Erlebnis mit "meiner Band" sollte eigentlich erst noch kommen. Lange hegte ich schon den Traum von einem "eigenen Grobschnittkonzert", zu dem ich alle meine Freunde so wie Bekannte (und es waren derer gar viele) einladen wollte. Wir hätten dann so richtig die "Oink" losgelassen. Evtl. ging das mit diesem Wunsch anderen "Fans" auch schon so. Aber wie sollte man sich so etwas bloß erfüllen? Irgendwie fehlten mir immer grade diese zehntausend Mark, die man für solch ein Spektakel gebraucht hätte. Nun denn, ...es sollte wohl nicht sein. Doch auf einmal hatte ich eine Erleuchtung, und ich wusste: "Das isses. Potztausend, das isses. Genau das muss es sein". Ich wohnte damals in Waldshut an der schweizer Grenze. Ganz in unserer Nähe fand alljährlich ein "mittleres" Open Air statt. Also ging ich, auch im Namen unseres Clubs, mit meiner "verrückten" Idee zu diesen Veranstaltern hin. Einige von ihnen kannte ich schon von früher. Mein Einfall war es, auf der dortigen Nebenwiese ein "Entenmeeting" zu veranstalten, zu dem wir, wie es so üblich war, per Entenzeitung, alle Clubs einladen wollten. Über unserem Platz sollte in großen Lettern -"OPEN - AIRPEL - TREFFEN"- zu lesen sein. Und neben an, auf dem eigentlichen Festivalgelände, wäre dann die Musikabteilung richtig am einheizen. Genau an diesem Fest hatte ich vor Jahren die ersten Ideen zur Gründung unseres Clubs "Elias Erpel", nachdem ich dort bei anderen Entenfahrern ganze Alben mit Bildern von Treffen betrachtet hatte. Sollte sich hier tatsächlich der Kreis schließen ?? Sollte hier wirklich "Elias" auf "Erpel" treffen ?? So machte ich bei diesen Leuten einen entsprechenden Vorschlag für einen Auftritt dieser "durchgeknallten Band aus Hagen und Böllerheide", und war erstaunt, daß "man" bereit war, sich mit diesen Gedanken auseinander zu setzen. Weiterhin schlug ich vor, mich "im Vorfeld" um die Konzertunterlagen so wie um Verträge zu kümmern. Keiner hatte irgendwelche Einwände, und so nahm ich alsdann, und voller Freude, Kontakt mit Lupo auf, der mir dann auch bald "all die Sachen" per Post zukommen ließ. Vom Termin her würde nach seinen Worten alles glatt gehen. Und auch von der finanziellen Seite hatten dann die Veranstalter keine Bedenken. Prima, alles schien wunderbar zu klappen.

Leider fand die Open - Air - Veranstalltung dann doch leider ohne Grobschnitt statt, weil die zuständigen Leute ihrerseits Bedenken (oder war es gar Angst ?) hatten, sie müßten dann, nach ihren eigenen Worten, jedes Jahr "so etwas Großes" bringen.

War echt schade drum, und hat mich auch recht traurig gestimmt. Aber eigentlich hatten die Veranstalter schon Recht. So "etwas Großes" wie Grobschnitt bekommt man nicht jedes Jahr. "Außer - man tut es." So warte ich bis heute noch immer auf mein "eigenes GROBSCHNITTKONZERT". Wie lange denn eigentlich noch ???


Achim Dorian aus Lahr

Achm Dorian mit Eroc