Rockgruppe setzt der Stadt
Dortmund ein "Denkmal"
Von Klaus Bröking
Ein Denkmal besonderer Art hat die bekannte Hagener Rockgruppe
"Grobschnitt" der Stadt Dortmund gesetzt. Allerdings ist es sehr zweifelhaft, ob
die Stadtväter und die Juristen auf die Verewigung stolz sein werden. "Illegal"
heißt die neue Langspielplatte der Musiker und "Illegal" heißt auch das
Stück, das sie Dordmund gewidmet haben. Der Text: "Da steht n armes Würstchen
und wird brutal verknackt, bloß weil er mit zwei Freunden die Klampfe ausgepackt und in
der Innenstadt von Dortmund von Lust und Last sein Lied sang, als wäre es ganz normal,
doch dann kam der große Stempel: "illegal."
Das Stück erinnert an einen amtlichen Eingriff in die Musikszene. Die
drei Musikanten der Gruppe "MEK" aus Bochum mußten auf die Anklagebank, weil
sie ohne behördlichen Stempel die Menschen in der Fußgängerzone unterhalten hatten.
Nach einem Bericht in der WR wurde die Geschichte von den Kollegen der Rockband
"Grobschnitt" aufgegriffen. Sie ärgerte sich so sehr über die Behandlung der
Truppe, daß sie sogar für ihren Song auf einen englischen Text verzichtete. er sonst bei
ihr üblich ist.
Die "Rache der Musiker" wird die Stadt nicht allzu tief
treffen. Aber trotzdem: Der "Dortmund-Song" wird auf etlichen tausend
Schallplatten und auf 43 Bühnen in ganz Deutschland - darunter in der Westfalenhalle - zu
hören sein, und er begleitet die Hagener auch im Herbst auf ihrer Reise durch Europa.
Dortmund verrockt...