Artikel aus Hagener Zeitung vom 29.12.1978

 

Heute ab 18.30 Uhr: "Grobschnitt" ganz groß im Fernsehen

Hagener Gruppe im "Rockpalast" – Live-Mitschnitt

(hg) Die Hagener Gruppe Grobschnitt, die sich in ihrer Heimatstadt so rar macht, hat heute wieder einmal einen ganz großen Auftritt im Fernsehen. Insgesamt 45 Minuten lang werden die sieben "Grobschnitt"-Leute ab 18.30 Uhr im dritten Programm im Rahmen des Rockpalast-Festivals zu hören und zu sehen sein. Es ist die Aufzeichnung eines Life- Mitschnitts von einem Konzert, das Grobschnitt am 8. Dezember in der Dortmunder Westfalenhalle gegeben hat. Auch hunderte von Fans aus Hagen waren bei dem Superkonzert dabei. Grobschnitt war in der Westfalenhalle vor Tausenden von Zuhörern so gut angekommen, daß das Fernsehen der Hagener Gruppe ein Paar Extraminuten zubilligte. So etwas ist sonst im "Rockpalast" fast unmöglich.

Die Rockpalastserie läuft im Rahmen des gemeinsamen Weihnachtsprogramms der Dritten Programme. Zu hören sind viele prominente Gruppen. Aber nur drei deutsche, von denen "Grobschnitt" eine ist. Gerd Kühn, genannt "Lupo", Gitarrist und Manager der Gruppe, gibt zu, daß die Grobschnitt-Leute nicht sofort begeistert zugesagt hatten, als Rockpalast-Chef Wagner bei ihnen anklopfte. "Wir haben drei Wochen lang überlegt, denn wir sollten über eine fremde Anlage spielen. Das ist immer ein Risiko." Heute abend wird deutlich werden, daß sich für "Grobschnitt" dieses Risiko gelohnt hat.

Am 8. Dezember in Dortmund aufgenommen wurden Teile aus dem bereits bekannten einstündigen Programm "Solar Music", außerdem "Come on, people" und "Vater Schmidt". Gerd Kühn: "Gesendet werden aber heute wahrscheinlich nur zwei Stücke."

 

Nach Neujahr drei Monate in Klausur

"Grobschnitt" gilt als Deutschlands beste und eigenwilligste Live-Band. Fleiß Ideen und vor allem Können gehörten für die Hagener dazu, sich an die Spitze emporzuarbeiten. Vor über zehn Jahren begannen "Lupo" Kühn und einige Freunde mit Beat-Musik. Inzwischen wechselte die Gruppe mehrfach Namen und Besetzung. bis sie zu dem unverwechselbaren Sound und zur jetzigen Idealbesetzung fand.

Obwohl die "Grobschnitt"- Musiker in ihrer Branche jetzt top sind, können sie sich keineswegs auf ihren Lorbeeren ausruhen. Ger Kühn: "Wir müssen härter arbeiten als je zuvor. Urlaub ist für uns nicht drin." Es ist schwer, ein Riesenpublikum in den größten Hallen Deutschlands zufriedenzustellen, das außer Musik auch noch eine Klasse Show verlangt.

Auch jetzt< gleich nach Neujahr, nach beendeter Deutschland-Tournee geht "Grobschnitt" gleich wieder in "Klausur". In einem alten Gutshof in Sprockhövel, den "Grobschnitt" anmietete, weil in Hagen kein geeigneter Übungsraum gefunden werden konnte, werden die Musiker drei Monate lang ihr nächstes Konzertprogramm und anschließend ihre nächste (die 7.) LP vorbereiten. Die neue Platte soll im Spätsommer herauskommen. "Lupo" Kühn: "Wir haben die Melodien bereits im Kopf."

 

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