Hagener Rundschau vom 08.08.1980

 

Rockmusik vor dem Standesamt

Zur Hochzeit kamen alle ganz in lila

Von Hans Hermann Pöpsel


"Marmor, Stein und Eisen bricht" sangen und spielten die Freunde aus der Wohngemeinschaft Gut Jellinghausen, als das Brautpaar Michael Kapolke und Regina Wrede-Kapolke (Mitte) das Ennepetaler Standesamt verließen. Auch Myriam, das erste in den Räumen der Wohngemeinschaft geborene Kind (auf dem Arm der Braut), gratuliert mit Blümchen. (WR-Bild: Monika Schulte)

Ennepetal. Standesbeamter Friedhelm Niggeloh unterschied sich im Ennepetaler Rathaus in seinem schwarzen Anzug sehr von den Brautleuten und den Brautzeugen: Michael Kapolke, Bassist der bekannten Hagener Rockgruppe "Grobschnitt" und Regina Wrede, Tochter des Hagener SPD-Bundestagsabgeordneten und Staatssekretärs im Bonner Verkehrsministerium, Lothar Wrede, waren zu der Trauungszeremonie gestern um 11.30 Uhr ebenso ganz in lila erschienen, wie Connie Meier und Jürgen Schneider als Zeugen.

Die vier leben zusammen mit einigen anderen jungen Leuten auf Gut Jellinghausen in Ennepetal-Voerde in einer Wohngemeinschaft und natürlich bereiteten die Mitbewohner vor der Rathaustreppe dem frischgetrauten Paar einen gebührenden Empfang: Mit Gitarrenbegleitung stimmten sie den Drafi Deutscher-Hit "Marmor, Stein und Eisen bricht" an. Die Rathaus-Bediensteten öffneten ob dieser ungewohnten Klänge sogar ihre Fenster.

Gemeinsam zog dann die ganze Gruppe - unter ihnen auch die einjährige Myriam, das erste in den Räumen der Wohngemeinschaft geborene Kind - in die nächste Eisdiele. Zu größerer Feier hatte man keine Zeit, denn Michael Kapolke wurde bereits von seinen "Grobschnitt"-Kollegen erwartet: Um 14 Uhr sollten die Proben im Studio für die nächste Langspielplatte weitergehen. Die Platte erscheint Ende des Jahres. Allerdings war auf dem Gut schon am Abend vorher eine Art "Junggesellenabschied" gefeiert worden. Michael Kapolke gehört zu den Gründungsmitgliedern der Wohngemeinschaft.

Brautvater Lothar Wrede selbst war nicht bei der Hochzeit, er sei durch Wahlkampfveranstaltungen verhindert.

Anmerkung: Die Presse berichtete nicht ganz korrekt, was die Abwesenheit des Brautvaters betraf. Siehe hierzu die Äußerungen von Milla Kapolke.

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