Artikel zum Konzert in Hagen

 

Hagener Stadttheater war ausverkauft

"Grobschnitt" mit Riesen-Bühnenshow

Hagen. (H. K.) Zum erstenmal nach zwei Jahren waren sie wieder in ihrer Vaterstadt Hagen live zu erleben: Die Rockgruppe Grobschnitt spielte vor ausverkauften Ringen im Stadttheater. Die Gruppe, die in der jetzigen Formation seit 1970 existiert, ist mittlerweile durch ihre Auftritte und Schallplatten in ganz Deutschland bekannt.

Sie brachte ausgezeichnete elektronische Rockmusik, gekoppelt mit einer perfekten Bühnenshow. Nach einigen Parodien auf die deutsche Schlagerindustrie spielte sie Stücke von ihren verschiedenen LPs und lieferte eine "Vorschau" auf die nächste LP, die in etwa einem Monat auf den Markt kommen soll. Sie trägt den Titel "Rockpommels Land" und ist eine Art Rock-Märchen.

Der erste Teil des über drei Stunden dauernden Auftritts war vor allem Show. Gruppenmitglied Toni Moff Mollo aus Boelerheide brachte das Publikum mit seinen Späßen zum Lachen, die jedoch auf die Dauer ein wenig zu gewollt wirkten. Natürlich durfte auch die sogenannte "Hagener Nationalhymne" nicht fehlen, eines der ältesten Stücke der Gruppe.

Musikalischer Höhepunkt des Auftritts war jedoch das fast 60 Minuten lange Stück "Solar Music". Diese Musik ist geradezu körperlich spürbar. Laute, dröhnende Passagen wechseln mit ruhigen, melodiösen ab, bei denen sich der Zuhörer entspannen kann. Diese Musik wirkt eigentlich erst, wenn man alle optischen Showeffekte vergißt und sich ganz auf sie konzentriert.

Eine gewisse Arroganz der Gruppe zeigte sich in den ständig wiederholten ironischen Bemerkungen über ihre Heimatstadt Hagen und den Auftritt im "Kulturpalast". Es ist wohl doch nicht ganz richtig, daß mit ihrem Auftritt "eine neue Ära im Hagener Stadttheater" (Grobschnitt) beginnt. Der verdiente Erfolg, den die Gruppe zweifellos hat, sollte nicht zu derartiger Überheblichkeit führen.

 

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