Artikel Dortmund 27.11.1979

 

Westfalenhalle: ‚Grobschnitt‘-Konzert

Boden zitterte Sound-Orkan

Zuhörer im Begeisterungstaumel

Ein Riesenerfolg war das "Grobschnitt"-Konzert in der Dortmunder Westfalenhalle. Schon eine Stunde vor Beginn hatte sich eine mehr als tausendköpfige Anhängerschar vor dem Eingang der Halle III versammelt. Ein Blick auf die Parkplätze zeigte, daß 80 Prozent der Fans aus Hagen und Umgebung kamen. Bandleader Lupo bei der Begrüßung: "Wir sind zu Hause". Es war so proppenvoll in der Halle, daß sich viele mit dem Ellbogen ein kleines Fleckchen Saalboden erkämpfen mußten. Alle waren gespannt, ob die Gruppe, die zur Zeit als beste deutsche Live-Rock-Gruppe gilt, die hohen Erwartungen erfüllen kann. Sie kann! Die fünf Musiker, Lupo (Lead-Gitarre), Eroc (Schlagzeug), Wildschwein (Gesang, Rhythmus-Gitarre), Popo (Bass-Gitarre), Mist (Tasteninstrumente) und "Light-Designer" Toni, präsentierten zunächst einige Stücke aus der neuen LP "Merry-Go-Round", dann folgte ein Zusammenschnitt aus der Rock-Oper "Rock-Pommel’s Land". Es ist die Geschichte des kleinen Jungen Ernie, der auf dem Rücken eines großen Vogels in ein phantastisches Land fliegt.

Die Musik wurde durch eine große Zahl farbiger Scheinwerfer optisch unterstützt. Aufgelockert wurde das geschickt zusammengestellte Programm durch Sketches mit teilweise aktuellem Bezug. Abwechslung boten einige leisere Stücke, von Lupo und Wildschwein auf der Akustik-Gitarre gespielt. Eines davon war dem Fleyer Wald gewidmet.

Traditionell erreichte das Konzert seinen Höhepunkt in der "Solar Music", der längsten deutschen Rock-Improvisation.

Von der Flut perfekter optischer und akustischer Effekte wurde das Publikum in einen Begeisterungstaumel versetzt, wie man sich ihn kaum vorstellen kann. Unter der Gewalt der Klänge erzitterte der Hallenboden, Schade, daß so etwas bislang noch nicht in Hagen möglich ist.

Ludger Krücke

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