Artikel zum Konzert in Dortmund

 

Rockmusik mit Humor

Die Gruppe "Grobschnitt" gab ein Konzert in Halle 3

(Bi) Daß man bei Rockkonzerten auch lachen darf, zeigte die Gruppe "Grobschnitt" 3000 jungen Zuhörern in der Halle III. Die sieben Hagener inzwischen zu einer der beliebtesten deutschen Livegruppen avanciert, stiegen nicht, wie viele ihrer Kollegen, zu Anfang des Konzerts aus künstlichem Rauch hervor, sondern sorgten erst mal für Theateratmosphäre. Wild und farbig kostümiert präsentierten sie die Legende von Elias Grobschnitt, die im Entrollen der Grobschnitt-Fahne ihren Höhepunkt fand.

Überraschend melodiöse, abwechslungsreiche "Musik für die romantischen Gefühle" erhielt verdienten Beifall. Dann brachten die grob geschnittenen, doch fein sortierten Rockmusiker Ausschnitte aus ihrem musikalischen Märchen "Rockpommelsland". Einleitend erzählten sie die lange, traurige Geschichte von dem kleinen Ernie, der mit überdimensionaler Lederhose und einem aufgeblasenen Pinguin ausgestattet sofort die Herzen der Zuschauer gewann. Ernie muß, bis ihn ein Marabu ins Rockpommelsland trägt, so manchen Kampf mit dem bösen Mathematiklehrer, auch Fritz Travolta genannt, bestehen. Eine komplizierte Lightshow hatte Grobschnitt nicht nötig: Sie überzeugten durch Phantasie. Auch hämmerten sie nicht mit blutigem Ernst drauflos, sondern zeigten in ihrem dreistündigen Programm etwas, was bei Rockgruppen leider recht selten anzutreffen ist: Humor.

Wenn bei dem 50-Minuten-Stück "Solar Music" die Improvisationen doch mal etwas eintönig wurden, kam immer irgendein seltsames Wesen auf die Bühne und sorgte für Abwechslung. So warnte ein hustender Bergmann mit blaublinkender Kopfbedeckung vor giftigem Nebel.

 

Pressetexte-Menue