Artikel aus dem Blitz Journal Mai 1981

 

Grobschnitt - Tour

Dortmund, Westfalenhalle 3, 26. März 1981

Um 19.00 Uhr sollte das Grobschnitt Konzert stattfinden, mit viel Wohlwollen fängt man schließlich um 20.25 Uhr an, - solange dauerte es, um halbwegs alle Leute in die Halle hineinzulassen. Die Westfalenhalle 3 ist also proppenvoll (nebenan, in Halle 1 spielten übrigens Status Quo), als nach dem berühmt berüchtigten "Grobschnitt-Vorprogramm" das eigentliche Konzert beginnt. Mit "Illegal" dem Titelstück ihrer neuen LP, beginnen Grobschnitt. Bevor es nach dem "Oldie" Vater Schmidt weitergeht, stellen sich Grobschnitt durch LUPO vor. In dieser kleinen wohltuend erfrischenden Ansprache spiegelt sich dann der Grund der Beliebtheit von Grobschnitt wieder: Keine Arroganz, keine auswendig gelernten Verse, sondern ein Gespräch, wie es unter guten Freunden üblich ist. Dazu passend (oder gerade deswegen) ein ungemein geduldiges, sympathisches Publikum toben bei diesem Superulk, bei dem der Quizgewinner eine kostenlose Behandlung bei "Dr. Salzmann" alias Toni Moff Mollo gewinnt. Herrlich! Musikalisch geht es weiter mit dem Instrumentalstück "Silent Movie", daß auch als Single ausgekoppelt wurde. Dann schließt sich "Mary Green", ein Drogensong an. Nach einer längeren Passage aus "Rockpommels Land" geht es dann in die wohlverdiente Pause. Nach dem Hardrock-Stück "Space Rider" setzen Grobschnitt den 2. Teil ihrer Show fort; selbst bei diesem nicht unbedingt typischen Grobschnitt-Sound zeigen die Jungs aus Hagen ihre Klasse. Dann folgt "Solar Music", das Grobschnitt-Stück überhaupt. Die Stimmung in der Halle ist auf dem Siedepunkt. Nach ca. 3 Stunden verabschieden sich Grobschnitt nach alter Jazz-Manier, mit ein paar Takten vorgestellt bzw. verabschiedet. In der folgenden Zugabe kommt noch einmal "Illegal", bevor sich um 24.15 Uhr der Vorhang endgültig schließt. Zurück bleibt eine völlig erschöpfte Grobschnitt-Mannschaft.

Resümierend muß man sagen, ein tolles Konzert, das sowohl in Show, Musik und Technik (Lightshow) überzeugt. Die ohnehin große Gemeinde der Grobschnitt-Fans wird sich nach dieser 45-tägigen Tour sicherlich erheblich erweitert haben. Man gönnte es den sympathischen Hagenern. GROBSCHNITT-LIVE ist ein Erlebnis! Für mich steht fest: Im Mai in Essen bin ich wieder da, Grobschnitt kann man immer wieder sehen und hören.

Benny

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