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Rock in der Jahnhalle
Musik und Show perfekt verbunden
Grobschnitt brachte gelungene Bühnenshow Verschmelzung von Musik
und optischen Effekten
-sb- BAD BREISIG. Parkplatznot in der Umgebung der Jahnhalle, Gedränge am Einlaß -
Grobschnitt ist auch nach gut einem halben Dutzend Gastspielen in der Quellenstadt immer
noch ein Publikumsmagnet. Mit der neuen LP "Fantasten" im Gepäck und einer
perfekten Bühnenshow überzeugten die Deutschrocker auch diesmal.
Bühnenaufbau und Soundcheck sorgten für Verzögerungen beim Einlaß und beim Beginn
der Show. Als die sechs "Grobschnitter" dann kurz vor neun loslegten, hatten
einige Konzertbesucher ihrem Unmut über die Verspätung bereits mit Pfiffen Luft gemacht.
Artig entschuldigten sich die Musiker bei der Zugabe drei (!) Stunden später dafür, die
Fans warten gelassen zu haben. Zwischen dem feierlichen Heben des schwarzen
Bühnenvorhanges und der letzten Zugabe lag freilich ein Konzert, das an Musikalität und
effektreicher Schau nichts zu wünschen übrig ließ.
Die neue Langrille bildete die Grundlage für Show und Bühnendekoration. Schwarz-Weiß
war das bestimmende Muster, für die Kleidung der Musiker, die Bespannung der
Gitarrenverstärker und sogar der auf der Bühne verteilten Handtücher. Beim ersten Song
traten die "Grobschnitter" sogar in schwarz-weißen Masken vors jubelnde
Publikum.
Beim zweiten Konzert ihrer gerade begonnenen Deutschland-Tournee stellte Grobschnitt
aber nicht nur "Fantasten" vor, sondern brachte auch die lautstark geforderten
"Klassiker" "Rockpommels Land" und "Solar Music".
Typisch for Grobschnitt: Während der Lieder bevölkerten immer wieder Fabelwesen mit
Neonschwertern und phosphorisierende Fantasie-Vögel die Bühne und sorgten zusammen mit
ausgeklügelter Lightshow und Magnesiumnebel für eine Verschmelzung von Musik und
optischen Effekten.
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Gitarrist
"Lupo" bekannte freimütig, schon gar nicht mehr zu wissen, wie oft die Gruppe
bereits in der Jahnhalle zu Gast war. "Ich weiß nur, das es immer gut abging".
Die Erinnerung täuschte den Lead-Gitarrero nicht und auch diesmal ging es ohne lange
Vorreden "zur Sache": Zusammen mit seinen Kollegen Milla Kapolke (Bass und
Gesang), Willi "Wildschein" (Gesang, Saxophon, Gitarre), Rolf Möller
(Schlagzeug), Thomas Waßkönig (Keyboards) und Toni "Moff Mollo" (Keyboards,
Gesang, Lightshow) bot er fetzige Rocknummern genauso überzeugend wie die immer wieder
eingestreuten balladenhaften Lieder.
In der ausverkauften Jahnhalle ließen sich die Zuhörer auch nicht lange bitten. Es
wurde mitgeklatscht, getanzt und - je nach Talent und Kenntnis der Texte - mitgesungen. An
der Theke erfrischte sich der abgekämpfte Fan zwischendurch immer mal wieder mit
Flüssigem oder heißen Würstchen, die vom Veranstalter, den Breisiger Jungsozialisten,
bereitgehalten wurden.
Eines imponierte an der Grobschnitt-Vorstellung aber ganz besonders: Zu einem
Zeitpunkt, an dem andere Gruppen ihr "Gute Nacht, Freunde" in die Menge rufen
und diskret entschwinden, machten die sechs "Fantasten" lediglich eine Pause von
etwa fünfzehn Minuten, um danach noch einen Gang zuzulegen. Bei fünfzig Konzerten, die
für die Tournee geplant sind, eine tour de force.
Am Ende waren alle "stehend K.O." - die Musiker genauso wie die schwofenden
Fans in der Halle. Nach der Ankündigung von "Lupo", bei zukünftigen Tourneen
wiederzukommen, darf man sich also schon jetzt auf die nächste Show von Grobschnitt
freuen.
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Für den richtigen Takt beim Grobschnitt-Konzert sorgte Rolf Möller, hier
stockschwingend hinter seiner "Schießbude". |
Bassist Milla Kabolke beobachtet die Wirkung der Grobschnitt-Show beim Breisinger
Publikum. |
Tastenmann Thomas Maßkönig, hier vor seiner Apparatur, ist gleichzeitig
Ko-Produzent von Grobschnitt. |
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