Titel:
Rainer Wahn's In
Alles Lüge
1.
Wahnsinn
5:33
6.
1000 Fragen
5:04
2.
7.
3.
8.
4.
Meine Meinung zu der CD:
Thomas Waßkönig hat mit sechs weiteren Musikern im Jahr 2001 die CD „Alles Lüge“ in seinem Schöppinger Birdland-Sound-Studio aufgenommen. Der Name der Band liest sich ein wenig seltsam, lautet sie doch Rainer Wahn’s In. Die CD, die derzeit im Eigenvertrieb vermarktet wird, enthält 10 Songs mit einer Länge zwischen 3:45 und 6:11 Minuten. Insgesamt bringt es die CD auf eine Laufzeit von gut 53 Minuten.
Doch was erwartet den Hörer? Auf einen einfachen Nenner gebracht: Rockmusik mit deutschen Texten.
Die CD beginnt mit dem Song „Wahnsinn“. Gleich in diesem Opener, bei dem Günther Bauksties den Leadgesang übernimmt, kommt aus meiner Sicht das einzige Manko der Band zum Vorschein. Man hat den Eindruck, als wolle Günther stimmlich Marius Müller-Westernhagen kopieren. Musikalisch geht das Ganze aber in eine ganz andere Richtung. Der Eröffnungssong bietet eine locker, leichte Atmosphäre, die schöne Gitarrenpassagen enthält.
Geht es in den Texten meist um Beziehungen, so stimmt die Band auf dem zweiten Track „Wenn die Fahnen“ ein sozialkritisches Thema an. Der Track beginnt mit einer marschierenden Menge. Der Sample stimmt gleich zu Beginn auf den Song, dessen Texte sich dem Thema Rechtsradikalismus befassen, ein. In dem Sample setzt gleich ein knackiger Schlagzeugrhythmus ein (irgendwie kommt der mir bekannt vor). Für mich ein Rocksong mit Tiefgang.
„Es geht mir gut“ ist wieder ein Song, der gute Ansätze bietet, leider wie bei einigen anderen Tracks ist auch hier der Refrain etwas dünn, es fehlt der gewisse Pepp. Highlight dieses Songs ist für mich zweifelsohne das Solo von Thomas Waßkönig. Während er sich in den anderen Titeln zurücknimmt, kann er sich hier so richtig entfalten.
„1000 Fragen“ beginnt mit klavierartigen Keyboardsounds und Gesang. Ein schöner Song, der mit Einsatz der Gitarren von seiner eingangs melancholischen Art in einen rockigeren Part übergeht. Wenn ich das richtig deute, handelt es sich dabei um eine Hommage an einen verstorbenen Elternteil.
Im Mittelteil des Titels „Es geht vorüber“ erklingt wieder ein schönes Solo von Thomas Keyboards, außerdem enthält es eine tolle Akustikgitarreneinlage.
Mit „Vollmond“ werden Erinnerungen an die gute alte Discozeit wieder wach. Wer kennt ihn nicht mehr, den Phillysound (ist das jetzt richtig geschrieben?), der mit satten Streichereinlagen gespickt war? Dieser funkige Titel ist gepaart mit Rockelementen und enthält neben diesen Elementen auch Gitarren á la Santana. Beim Refrain muss man einfach mitwippen.
Der aus meiner Sicht knackigste Song beschließt die CD. „Wenn du gehst“ ist ein Partysong, der mich ein wenig an Wolf Maahn erinnert. Da kommt beim Hören so richtig gute Stimmung auf.
Manchmal wünschte ich mir bei dieser CD einen kraftvolleren Lead- und Chorgesang, der auf dieser CD irgendwo zwischen Westernhagen und Zoff liegt. Schön sind allerdings die eingestreuten Solopassagen, da merkt man, dass die Musiker ihr Handwerk verstehen. Insgesamt bietet die CD aber eine Reihe ansprechender Songs, die laut Thomas auch einen Nachfolger finden wird. Live kommen die Stücke sicherlich prima rüber, Potenzial für ein stimmungsvolles, partymäßiges Konzert ist vorhanden. Ich würde mir die Band gerne mal live anschauen.
Die Texte zu den Songs findet man nicht auf der CD. Dafür kann man sich die aber aus dem Internet von der Homepage der Band herunterholen. Die Internetadresse von Rainer Wahn’s In lautet:
Stephan Schelle, 24.03.2003
