Titel:

Erscheinungsjahr:

Royal Hunt

2006


1.


Flag


7:40

  5.


Operation Stardust


6:46
2. Close To The Dustheap 4:06   6. Long Way Back Home 4:18
3. Royal Hunt 5:52   7. Misty Moon Ride 3:45
4. Souls & Coins 6:56   8. Bitch 2:47
 

 

Meine Meinung:

The Electric Family – Royal Hunt
Tribal Stomp (2006)

Am 12. Januar 2007 erscheint das mittlerweile vierte Studioalbum von der Electric Family. Unter dem Titel „Royal Hunt“ präsentiert uns Mastermind Tom „The Perc“ Redecker (Gesang, Gitarren, Keyboards) sieben Eigenkompositionen und eine Coverversion des Rolling Stones-Stückes „Bitch“. Die Band um Tom, deren aktuelles Lineup aus Burghard Rausch am Schlagzeug (Agitation Free), Hanno Janssen ebenfalls Schlagzeug, Peter Apel an Gitarre und Banjo, Rolf Kirschbaum an Gitarren, Bass und Keyboards (Pachinko Fake), Volker Kahrs an Keyboards und Piano (ex-Grobschnitt), Theo von Thyssen Gesang und Bass sowie als Backroundsängern den Space Cookies besteht, feiert in 2007 auch gleich ihr zehnjähriges Bestehen.

Die CD beginnt mit dem sehr bluesigen „Flag“ bei dem sehr schöne Soli (vor allem auf der Gitarre) zu den Höhepunkten zählen. Das folgende „Close To The Dust Heap“ ist ein echter Rocker. Die Band hantiert so rockig wie selten und glänzt durch gute Melodie und Fingerfertigkeit an den Instrumenten. Das Titelstück hat was von Neil Youngs Stil und geht direkt unter die Haut. Da sägen auch schon mal die Gitarren ganze Wälder weg, herrlich.

Ein recht düsterer Gesang von Tom, der durch Theo von Thyssen stimmlich begleitet wird, bestimmt den ersten Teil von „Souls & Coins“, dessen zweiter Teil einen Gitarrensound, der eine Mischung aus Western und psychedelischem Spacerock darstellt sowie zum Ende hin von Volkers Keyboards getragen wird.

„Operation Stardust“ ist dem beliebten Science Fiction-Helden Perry Rhodan gewidmet und wurde bereits auf dem Sampler „45 Years Perry Rhodan“ veröffentlicht. Thema und Instrumentierung scheinen nicht ganz zusammenzupassen, denn der Track klingt mit seinen Akustikgitarren und Knopflerartigen E-Gitarrensounds eher nach einer Westcoast-Nummer.

Mit „Long Way Back Home“, das eher einen Singer-/Songwriter-Eindruck hinterlässt, aber durch das Banjo einen Hauch von Western vermittelt, kommt eine andere Stimmung in das Album, was zur Abwechslung beiträgt. Zum Ende hin wird aus dieser Nummer durch seine wiederum sägenden Gitarren ein recht psychedelisch/rockiger Track. „Misty Moon Ride“ ist der letzte selbst komponierte Track des Albums. Das Instrumentalstück ist mit sehr schönen Pianoläufen, die Volker beisteuert, versehen.

Als Bonus gibt es dann noch das Rolling Stones Cover „Bitch“, das durch Sitar einen sehr orientalischen Touch bekommt. Rhythmus und Gesang (diesmal nicht von Tom) erwecken den Eindruck, als sei der Track aus der 80’er Synthiepop-Ära entnommen. Das klingt heute sehr außergewöhnlich und doch faszinierend. Ein echter Hinhörer! Einziges Manko, das Stück ist mit 2:47 Minuten einfach zu kurz.

Electric Family steht für gut gemachten Rock, der vor allem durch die ungewöhnliche, oft düster wirkende Stimme von Tom Redecker geprägt ist. Den Stil von Electric Family zu beschreiben, fällt nicht leicht, denn es sind zu viele Elemente miteinander verwoben, die aus Westcoast, Psychedelic, Space-, Progressive-, ja sogar Hardrock bestehen. Das ganze haben die Musiker aber so gelungen zusammengemengt, dass eine musikalische Einheit entstanden ist. Wer die Vorgängeralben mochte wird hier absolut auf seine Kosten kommen. Tom und seine Mannen liefern mit der neuen CD wieder ein sehr ansprechendes Album ab. Aufgrund der markanten Stimme von Tom solltet ihr, die ihr die Band nicht kennt, aber erst in das Album hineinhören.

Stephan Schelle, Dezember 2006

 

 

Taras Bulba