Titel:

Erscheinungsjahr:

beoootic - beoootic

2007

Bestellnr.: DoCD: MTM 888-1

1.


welcome


0:28
  
10.


lawaay


3:34
2. beooo-lagoon 3:31       11. taquita 3:50
3. miamaar 3:50          12. the gates of beooo 4:54
4. chiwawa 3:12       13. go the bongg 6:09
5. moondance 3:30        14. beoootic-ride 3:48
6. lovebird 3:18 15. injakhan

  3:58

7. rondo da sylva 3:42   16. beooo12

3:50

8. mother earth 3:44   17. booboo 5:14
9. yo wamba qua 3:17   18. the healing   7:54
  72:33

 

Meine Meinung zur CD:

beoootic - beoootic
Magic Trees Music (2007)
(18 Stücke, 72:33 Minuten Spielzeit)

Volker Kahrs, der nach seinem Ausstieg bei der deutschen Bandlegende Grobschnitt als Yomano im Ambient/Weltmusik-Bereich tätig ist, meldet sich im Juni 2007 mit einem neuen Projekt zurück.

Beoootic nennt sich dieses neue Projekt, das eine Zusammenarbeit zwischen ihm und einem gewissen Djaakhan darstellt. Wer sich hinter dem Namen Djaakhan verbirgt, geht leider aus dem Booklet nicht hervor. Lediglich der Hinweis, dass es sich um einen „Mann der Heilkraft und des Sehens, Schamane und rituellern Musiker“ handeln soll, ist der CD zu entnehmen. Anzumerken ist noch, dass Djaakhan ein Meister des Nangahda ist, der durch seine Kraft Menschen unterschiedlicher Kulturen bei ihren Problemen helfen kann.

Im Booklet der CD heißt es unter anderem:

„Die Erde weint. Mutter Erde weint.
Verwundet.
Wir sollten bereit sein, ihre Wunden zu pflegen
und ihre Verletzungen vergessen zu machen.
Und wir selbst und unsere Seelen
werden auch wieder gesund.“

Diesen Zeilen ist schon zu entnehmen, dass Yomano, der die Musik und den Text der CD zusammen mit Djaakhan geschrieben hat, sich mit seiner neuen Produktion wieder sehr der esoterischen Ecke zugewandt hat. Besucht man die Internetseite www.beoootic.com, wird deutlich, dass hinter diesem Projekt mehr als nur die reine Musik steckt. Wer sich hinter dem Namen Djaakhan verbirgt, geht leider aus dem Booklet nicht hervor. Lediglich der Hinweis, dass es sich um einen „Mann der Heilkraft und des Sehens, Schamane und rituellern Musiker“ handeln soll, ist der CD zu entnehmen.

Das mit 0:28 Minuten kurze Stück „Welcome“ begrüßt den Hörer, mit der sanften Stimme Djaahhan’s, der einen Text in Nangahda, einer mir unbekannten Sprache, spricht. Hierbei handelt es sich um eine universelle Sprache, die von allem Leben verstanden wird. Dann folgt der recht eingängige Track „Beooo-Lagoon“, der durch Pianolinie und asiatische Perkussion geprägt ist. „Miamaar“, der nächste Track hat etwas von einem sanften Techno-/Trance-Rhythmus mit ethnischen Einflüssen. Das Teil find ich richtig gut, es läutet eine Reihe von tranceartigen Tracks ein, die den ersten Teil der CD bestimmen. Nach einer Art Echolot startet „Chiwawa“ mit einem stampfenden Beat. Hier ist die Zielrichtung auch eindeutig die Dance-Schiene, allerdings zündet der Track bei mir nicht ganz so wie der Vorgänger.

Auch „Moondance“ schielt mir mit seinem spanischen Flair und Enigma-Engridenzien zu sehr auf den Radioeinsatz. Auch „Lovebird“ bewegt sich im Dunstkreis von Trance, obwohl mir dieser Track schon wieder etwas besser gefällt, weil er nicht so aufdringlich ist. Das Stück „Rondo Da Sylva“ klingt mit seinem klassischen Flair als würde Rondo Veniziano einen Trancetrack spielen. Das hat einen gewissen Reiz. Mit „Mother Earth“ kommt dann, trotz des Rhythmus, ein wenig mehr Ruhe in die CD. Auch dieser Titel versprüht durch seinen hypnotischen Gesang einen starken ethnischen Duft.

„Yo Wamba Qua“ wird v on einer einfachen Melodie und Sprechgesang getragen. Das klingt streckenweise nach den Produktionen des IC-Labels (z. B. von G.E.N.E.). „Lawaay“ entwickelt sofort einen chinesischen Charakter. Auch dieser Track erinnert an die IC-Produktionen aus den 90’ern. Die Hauptzutaten von „Taquita“ bestehen neben Yomanos Synthieharmonien aus Rhythmus und Akustikgitarren (echte oder aus dem Sampler?). „The Gates Of Beooo“ beginnt mit sehr schönen elektronischen Effekten. Klavier und die tollen Basssounds sowie die ungewöhnlichen Rhythmussequenzen machen aus diesem Stück eine Erlebniswelt. Da gibt es eine ganze Menge für die Ohren zu entdecken, toll.

Bei „Go The Bongg“ kommen mir Erinnerungen an die erste Platte von „Deep Talk“ in den Sinn, bei der Yomano ebenfalls beteiligt war. Dieser Rhythmus und die darüber gelegten Flächen sind einfach herrlich. „Beooodelic Ride“ klingt durch seinen Rhythmus ein wenig nach Taras Bulba, ebenfalls ein Projekt, an dem Volker die Keyboards bediente. Auch dieser Titel, der darüber hinaus mit seinem arabischen Gesang einen ganz eigentümlichen Flair versprüht, überzeugt. Aus rhythmischen Elementen und Gesang und nur mit ganz spärlichen Synthies verziert, besteht der Track „injakhan“. Ich hab das Gefühl einem rituellen Tanz um ein Feuer beizuwohnen. Allerdings ist dieser Track nicht so ganz mein Ding.

Wie schon auf vorhergehenden Yomano-CDs kommt nun bei „Beooo 12“ das Didgerideoo zum Einsatz. Da dem Instrument der australischen Ureinwohner nur Perkussion und ein wenig Stimmen beigemischt wurden, ist dieses Stück recht eintönig. „Booboo“ bringt mit seinem hypnotischen, schamanenhaften Gesang und der sich langsam entwickelnden Melodie dann wieder etwas mehr Harmonie in die Gehörgänge. Allerdings ist der Gesang an einigen Stellen für mich doch etwas zu dominant und überlagert Yomanos herrliche Synthies. Mit dem asiatisch angehauchten „The Healing“ klingt die CD dann aus.

Die beiden bezeichnen beoootic mit „Musik, Tanz, Schwingungen, Träumen, Trance“. So ganz Unrecht haben sie nicht, denn von jedem ist etwas dabei. Insgesamt ist Yomano und Djaakhan mit dieser CD zwar keine Platte gelungen, die mich umhaut, aber sie hat doch eine Reihe sehr schöner Momente. Wer Instrumentalmusik (ich nenne das trotz des teilweise einsetzenden Gesangs mal so) mit tranceartigem bzw. esoterischem Einschlag mag, der sollte die CD unbedingt mal Probehören.

Die Musik von Beoootic soll live aufgeführt werden. Auch sind Videos geplant. Man kann gespannt sein, was die beiden dann auf die Beine stellen. Wenn die Performance so liebevoll umgesetzt ist, wie die Internetseite, dann könnte das eine Reise in eine musikalische Traumwelt werden.

Stephan Schelle, Juni 2007