Titel:

Erscheinungsjahr:

 

The History Of Solar Music Vol. 4

2003

Bestellnr.: CD: WOL 9001

CD 1

  1.

Solar Music Berlin '78

3:53

   CD 2
 
  1.

Ende Sahara Show

0:32
  2. Skip ID @ 4 min 9:38   2. Yorck'scher Marsch 1:24
  3. Skip ID @ 13 min 5:27   3. Der Western 5:03
  4. Skip ID @ 19 min 7:29   4. Jerks & Jokes 2:04
  5. Skip ID @ 27 min 5:53   5. Solar Music Lünen '77 10:46
  6. Skip ID @ 32 min 7:11       6. Skip ID @ 10 min 9:04
  7. Skip ID @ 39 min 3:18   7. Skip ID @ 20 min 9:20
  8. Skip ID @ 43 min 4:46   8. Skip ID @ 30 min 4:42
  9. Skip ID @ 48 min 7:00   9. Erkes's "500" 11:01
10. Zugabe Wesel '78 16:21 10. Skip ID @ 45 min 11:01
11. Zugabe Koblenz '79 7:15 11. Absage 0:49
    78:14   12. Zugabe AF-Song

8:58

    75:17
Die CD kann über die Internetseite www.solarmusic.de bestellt werden.
 

Die auf den CD's mit Skip ID bezeichneten Titel sind Indizes, die Eroc gesetzt hat. Die Solar-Müsli's werden dabei nicht durch Pausen unterbrochen. Der CD liegt ein sehr informatives und grafisch ansprechendes 12seitiges Booklet bei.

Meine Meinung zu der CD:

Am 12.04.2003 stellte EROC den 4. teil der „History Of Solar Music“ bei der Betzdorfer Videonacht vor. Ich hör jetzt die Kritiker schon wieder fragen: „Muss das schon wieder sein? Gibt es nichts anderes mehr als nur Solar Music?“

Nun, fangen wir erst einmal an uns die einzelnen Versionen vorzunehmen. Der Hauptteil von CD 1 besteht aus einer Aufnahme vom 26.03.1978, die im Berliner Latin Quartier entstanden ist. Dem informativen Booklet ist zu entnehmen, dass diese damals für die Veröffentlichung von „Solar Music Live“ im engeren Kreis zur Auswahl stand. Es gab jedoch einige Störungen auf dem Band, die von der Lichtanlage herrührten, so dass die Mülheimer Version schließlich verwendet wurde.

Der Anfang ist dementsprechend mit der Mülheimer Version, die knapp 14 Tage vorher aufgenommen wurde, nahezu identisch. Warum also diese weitere Veröffentlichung dieses Titels aus der 78’er Tour? Die Antwort geben uns der wieder einwandfreie Sound, den EROC aus den Aufnahmen herausgeholt hat sowie abweichende Variationen in den einzelnen Songteilen.

Zum ersten Mal fällt mir in Track 4 der Unterschied zur Mülheimer Version auf. In der Berliner Aufnahme ist vor allem in den Gitarrenpassagen Neues zu hören. In Track 5 sind meines Erachtens die Gitarren und Keyboards spaciger angelegt. Auf diesen Sounds setzt Hunters Bass glasklar auf und EROC’s Drums treiben die Jungs immer weiter voran. Diese Passagen gefallen mir sehr gut. Dieses Zusammenspiel setzt sich dann in Track 6 weiter fort. Es beginnt sehr ruhig - m. E. länger als bisher gehört - bevor EROC mit seinem stakkatoartigen Getrommel loslegt, das hier die Besucher zu Szenenapplaus verleitet. Dann geht es wieder ruhig und sehr atmosphärisch weiter. Mist und EROC vollziehen hier ein mehrminütiges Duett, das mir ausgesprochen gut gefällt.

Das Grundthema ist zwar bekannt, wird hier aber in einer neuen, leicht veränderten Variation dargeboten. Die eingeflochtenen Passagen in Track 7 habe ich so bisher noch nicht gehört.

Über Kopfhörer entfaltet sich die Aufnahme besonders gut. EROC hat einen sehr druckvollen und satten Sound hinbekommen, der die Mülheimer Aufnahme übertrifft. Ich würde gerne mal die Originalbänder hören um festzustellen, was EROC da so aus den Aufnahmen rausholt. Zur Liveatmosphäre trägt auch bei, dass zwischendurch das Publikum zu hören ist.

Als erste Zugabe kommt eine 16minütige Version der Sinfonie, die 1978 im niederrheinischen Wesel - auch eine Grobschnitthochburg - aufgenommen wurde. Sie schließt sich nahtlos an die Berliner Aufnahme an. Wenn EROC es nicht im Booklet erwähnt hätte, würde man meinen, dass die Zugabe zum gleichen Konzert gehört. Die Gruppe jammt in diesem Stücke was das Zeug hält.

Ebenfalls nahtlos geht die erste in die zweite Zugabe über. Hierbei handelt es sich nun um eine Version der Sinfonie, die 1979 in Koblenz mitgeschnitten wurde. Diese Version zeigt, wie traumwandlerisch sie damals miteinander gespielt und aufeinander abgestimmt waren. Das Stück ist Energie pur. Schön ist auch, dass bei der Vorstellung der Band nicht bei den Musikern aufgehört wurde sondern auch die Roadies Beachtung fanden. Sie gehörten ja bekanntlich auch mit zur Grobschnitt-Familie.

CD 2 beginnt mit dem Ende der Sahara-Show. Wir hören gerade mal die letzten 32 Sekunden, die dann in den Yorck’scher Marsch übergehen. Auch dieser ist mit 1:24 Minuten nur knapp bemessen. Aber diese beiden Stücke haben es in sich, denn die Sahara beginnt auf dem linken Kanal während der Marsch, der seinerzeit bei der Söldnershow erklang, sich auf dem rechten Kanal dazugesellt. Das ist ein absoluter Audio-Leckerbissen in Stereo, der wieder besonders gut über Kopfhörer rüberkommt.

Als nächstes folgt der Western, ein gut fünfminütiger Stimmungsmacher, bei dem die Band vorgestellt wird. Dazu singen die Groben den Text:

“Lala, lala, lala, lala, lala, lala, lala,
lala, lala, lala, lala, lala, lala, lala,
lala, lala, lala, lala, lala, lala, lala,
lala, lala, lala, lala, lala, lala, lala,
lala, lala, lala, lala, lala, lala, lala,
lala, lala, lalahla, lalahla, la.

Ein schönen guten Tag ihr Leut',
jetzt sind wir endlich da,
wir Grobschnitt spielen für euch heut,
ist das nicht wunderbar?

Denn was heut Abend hier passiert,
das gab es hier noch nie,
das ist die allergrößte Show
von Kiel bis Miami.

Worauf ihr einen lassen könnt,
denn dafür sind bekannt,
die tollen sechs aus Hagen,
dem Tor zum Sauerland.“

Danach wird die Band vorgestellt.

Es folgen gut zwei Minuten Jokes, die Toni mit einigen Roadies in seinem typischen Anarchostil mit Tröte und Pistole absolviert. Das war halt bei Grobschnitt so und gehört mit zu ihren Songs.

Nun kommt die Solar Music-Version, die Grobschnitt 1977 in Lünen gespielt haben. Sie zeichnet sich im ersten Teil (Track 6) durch einen recht ruhigen Beginn und leicht veränderte Gitarrenparts aus. Auch in den anderen Tracks sind veränderte Gitarreneinsätze und Keyboardeinlagen zu hören. Vor allem zum Ende des Tracks 9 gefällt mir das Zusammenspiel von EROC und Mist besonders gut.

Die CD endet mit einer Version des Arschficker-Songs.

Fazit:

EROC hat wieder eine für jeden Grobschnitt-Fan unverzichtbare CD herausgebracht. Die Tonqualität (vor allem die Stereoeffekte, die besonders gut über Kopfhörer rüber kommen) ist wieder allererste Sahne. Er hat es wieder geschafft, der Aufnahme eine überragnde Dynamik und einen klaren Sound zu verpassen. Diese CD muss man einfach haben !!!!!

Jetzt fehlen nur noch die entsprechenden Bilder im DVD-Format. Also Jungs, gebt doch bitte endlich das vorhandene Bildmaterial frei !!!!!!!!!!! Die Fans werden es euch danken.

Stephan Schelle, April 2003