Titel:

Erscheinungsjahr:

 

The History Of Solar Music Vol. 2

2002

Bestellnr.: CD: WOL 8999

CD 1

  1.

Solar Music Mysteria (?)

11:39

   CD 2
 
  1.

Solar Music Köln '79

14:35
  2. Skip ID @ 11 min 9:37   2. Skip ID @ 14 min 6:57
  3. Skip ID @ 21 min 8:32   3. Skip ID @ 21 min 6:26
  4. Skip ID @ 30 min 8:22   4. Skip ID @ 28 min 7:15
  5. Skip ID @ 38 min 7:40   5. Solar Music Osterholz '73 4:13
  6. Skip ID @ 46 min 4:15       6. Skip ID @ 4 min 6:03
  7. Skip ID @ 50 min 4:24   7. Skip ID @ 10 min 5:21
  8. Skip ID @ 55 min 7:06   8. Skip ID @ 15 min 4:42
  9. The J.R. Connection '82 10:55   9. Skip ID @ 20 min 4:44
72:40 10. Skip ID @ 25 min 3:59
11. Skip ID @ 29 min 5:15
12. Skip ID @ 34 min

2:02

13. Skip ID @ 36 min

4:48

70:25

Die CD kann über die Internetseite www.solarmusic.de bestellt werden.
 

Die auf den CD's mit Skip ID bezeichneten Titel sind Indizes, die Eroc gesetzt hat. Die Solar-Müsli's werden dabei nicht durch Pausen unterbrochen. Der CD liegt ein sehr informatives 12seitiges Booklet bei.

Meine Meinung zu der CD:

Der Frühling ist da, die Sonne scheint und rechtzeitig kommt die "History Of Solar Music 2" heraus. It’s Solar-Time. Und schon höre ich wieder einige sagen/denken, meine Güte, jetzt fängt der alte Sack schon wieder an zu spinnen (zumindest wieder einige in meiner direkten familiären Umgebung). Zum Glück haben es Erke und Ralf Dreger (den man hier nicht unerwähnt lassen darf, sorgt er doch maßgeblich für die Abwicklung der Bestellungen) wahr gemacht und die History 2 noch im März 2002 veröffentlicht.

Das "Solar Music" zum Besten gehört, was die deutsche Rockmusik zu bieten hat, würde an dieser Stelle bedeuten, Eulen nach Athen zu tragen. Aber was soll ich euch sagen, es ist einfach unglaublich, was Erke da wieder zu Tage gefördert hat. Die neue History weist insgesamt vier Versionen unseres Lieblingsstückes von den Groben auf und zeigt wieder mal die ganze Bandbreite von 1973 bis 1982. Leider bleibt erneut die Zeit zwischen 1982 und 1989 unberücksichtigt. Aber das liegt wohl daran, dass Erke nach seinem Ausscheiden aus der Band auch keine Aufzeichnungen mehr gemacht hat.

Der CD ist wieder ein sehr informatives Booklet beigelegt, das auf 12 Seiten Hinweise zur Entstehung und teilweise den damaligen Gegebenheiten der Auftritte wiedergibt. Erke hat das wieder hervorragend geschrieben. Es ist schon erstaunlich, an welche Einzelheiten er sich nach so langer Zeit noch erinnert. Beim Lesen ist mir sofort in den Sinn gekommen, dass es für alle Fans toll wäre, wenn er darüber ein Buch schreiben würde. Der Aufwand stünde sicherlich nicht im Verhältnis zu de erwartenden Umsatzzahlen. Warten wir mal ab, was er so in der History 3 noch zu erzählen weiß.

Jetzt aber zur Musik:

Die CD beginnt mit einer mehr als einstündigen Aufnahme von "Solar Music", bei der Ort und Zeitpunkt selbst Erke nicht mehr bekannt sind (ca. zwischen 1976 und 1977). Aus diesem Grund nennt er den Titel "Solar Music Mysteria". Bei dieser Aufnahme, wie auch bei den anderen muss man sich zwar mit der ein oder anderen Störung in Form von Rückkoppelungen, Nebengeräuschen oder Drop-Outs abfinden, die sich bereits auf den Originalbändern befanden, dass lässt sich bei der Qualität der einzelnen Stücke aber leicht verkraften. Gleich in diesem ersten Titel sind sehr schöne Passagen zu hören, an denen man wieder merkt, wie verspielt und ideenreich die Band damals agierte. Eroc beschreibt das im Booklet sehr treffend "... fasziniert durch ihre wunderbare Atmosphäre und die langen, mit unglaublicher Liebe zum Detail ausgespielten Passagen." Dem kann ich mich vorbehaltlos anschließen.

Der Zweite Titel "J. R. Connection ‘82" ist ein besonderer Schatz (obwohl es mir wieder schwer fällt einen Titel der CD hervorzuheben, sie sind einfach alle gut). Bei einer Probe im Übungsraum lief - wie so oft - die Bandmaschine (in diesem Fall sogar nur ein Kassettenrekorder) mit. Wir werden hier Zeuge, wie die Musiker damals gejammt haben und so Neues ausprobierten.

Jürgen Cramer der zu diesem Zeitpunkt gerade für Mist zur Gruppe gestoßen war, probiert während des Spiels einige Sounds aus. Es macht total Spaß, den Groben zu folgen. Einziges Manko dieses Stückes ist, dass es nach knapp elf Minuten ausgeblendet wird. Ich könnte diesem Treiben noch viel länger folgen. Es ist zu hoffen, dass weitere Schätze dieser Art gehoben werden. Das kann auch als Appell an die anderen Mitstreiter von damals aufgefasst werden. Ich denke mal, dass der ein oder andere noch tolle Aufnahmen aus den Proberäumen irgendwo in einer Ecke liegen haben.

Die Veröffentlichung dieser Jamm-Sassion stellt auch gleichzeitig die letzte Aufnahme dar, die Eroc mit der Band gemacht hat. Kurz darauf verließ er die Gruppe.

CD 2 beginnt mit einer 35minütigen Aufnahme aus dem Jahr 1979, die in den Kölner Sartori-Sälen aufgenommen wurde. War da nicht auf der ersten History schon eine Aufnahme der 79‘er Tour enthalten? Na klar. Und jetzt schon wieder eine Aufnahmen der gleichen Tour? Macht das Sinn? Diese Fragen kann ich mit einem eindeutigen "Ja" beantworten. Die Atmosphäre, die Erke da eingefangen hat ist wieder hervorragend und unterscheidet sich von der in Münster.

Den Abschluss der CD bildet eine gut 40minütige Liveaufnahme, die bei einem Konzert im Norddeutschen Osterholz anno 1973 mitgeschnitten wurde. Leute ich kann euch nur sagen, nie habe ich eine so "dreckige" Version (im positiven Sinne) von "Solar Music" gehört. Willis Gesang scheint aus den Tiefen des Höllenschlundes an mein Ohr zu dringen. Die Gitarren schrammeln so richtig geil. Das Stück stellt für mich neben der "J.R. Connection" den absoluten Höhepunkt der CD dar, wenn auch hier - aufgrund der nicht mehr taufrischen Bänder, die laut Angabe im Booklet bei den Konzerten erheblich gelitten haben, da man damals allerlei Substanzen durch die Gegend warf und auch das Ammoniumchlorid zur Erzeugung des künstlichen Nebels nicht gerade gesund für das Bandmaterial war - die Tonstörungen etwas häufiger auftreten.

Eines muss aber noch erwähnt werden. Bei dem 73'er Konzert bestand die Band nur aus Eroc, Lupo, Mist und Wildschwein. Da man keinen Bassisten zu der Zeit hatte, spielte Volker Mist die Basspassagen auf seinem Keyboard. Darüber hinaus konnte er noch einige Flächen spielen. Wenn man es nicht wüsste, es würde einem nicht auffallen. Hier zeigt sich wieder Volker's Klasse.

Zuletzt noch eine Bitte an Erke: Lass auch dein Versprechen, die Vol. 3 noch in diesem Jahr herauszubringen, wahr werden. Ich kann, wahrscheinlich wie viele andere, den Hals mal wieder nicht voll kriegen.

Stephan Schelle, März 2002