Titel:

Erscheinungsjahr:

 

The History Of Solar Music Vol. 1

2001

Bestellnr.: CD: WOL 8998

CD 1

  1.

Banana Boat Song

2:23

   CD 2
 
  1.

Solar Music Münster '79

4:41
  2. I Walk The Line 1:13   2. Skip ID @ 5 min 4:11
  3. Solar Music Warburg '78 5:38   3. Skip ID @ 9 min 5:41
  4. Skip ID @ 9 min 5:42   4. Skip ID @ 15 min 5:35
  5. Skip ID @ 15 min 8:17   5. Skip ID @ 20 min 4:51
  6. Skip ID @ 23 min 11:20       6. Skip ID @ 25 min 3:22
  7. Skip ID @ 34 min 7:02   7. Merry Go Round 8:32
  8. Skip ID @ 41 min 8:36   8. Solar Music Studio '74 4:06
  9. Skip ID @ 50 min 12:18   9. Skip ID @ 4 min 5:53
10. Zugabe 6:45 10. Skip ID @ 10 min 4:35
69:20 11. Skip ID @ 14 min 5:29
12. Skip ID @ 20 min

5:42

13. Skip ID @ 26 min

3:25

14. Skip ID @ 29 min

4:13

70:25

Die CD kann über die Internetseite www.solarmusic.de bestellt werden.

Hier findet ihr einige Impressionen von der Arbeit des Signierens und Versendens.

 

Die auf den CD's mit Skip ID bezeichneten Titel sind Indizes, die Eroc gesetzt hat. Die Solar-Müsli's werden dabei nicht durch Pausen unterbrochen. Der CD liegt ein sehr informatives 16seitiges Booklet bei.

Meine Meinung zu der CD:

Nachdem Eroc 1998 die "Grobschnitt Story Vol. 2" veröffentlicht hatte, warteten viele von uns auf den dritten Teil der Serie. Im November 2001 erreichte mich dann die Info, dass dieser in 2001 noch erscheinen soll.

Seit Dezember 2001 liegt die "neue" Scheibe nun vor. Doch wer erwartet hat, dass wie in den beiden ersten Teilen wieder ein Querschnitt der Grobschnitt-Musik von den Anfängen (noch als Crew) bis in das Jahr 1983, in dem Eroc die Band verließ oder vielleicht sogar bis zum Ende der Band im Jahr 1989, auf dem Silberling zu hören ist, der wird enttäuscht. Allerdings ist die Enttäuschung nicht gerade groß, denn was den geneigten Hörer und Fan auf der neuen DoppelCD erwartet, ist wieder mal qualitativ hochwertig.

Der Titel der CD "The History Of Solar MusicVol. 1" lässt schon erahnen, um was es geht. Ganze drei Versionen des wohl beliebtesten Grobschnitt-Stückes sind auf der CD enthalten. Nun wird man sich allerdings fragen, warum denn schon wieder "Solar Music", schließlich liegt das Stück ja bereits in fünf Versionen auf den Alben "Ballermann", "Solar Music Live", "Sonnentanz", "Grobschnitt-Story Vol. 1" ("Powerplay") und "Grobschnitt-Story Vol. 2" ("Privat Solar Excursion") vor. Doch wer Grobschnitt jemals live gesehen hat, der weiß, dass keiner der Konzertbesucher jemals genug von diesem wohl einzigartigen Stück bekommen konnte und kann. Die Versionen des Stückes waren ja  bei allen Tourneen unterschiedlich, so dass auch hier keine Langeweile aufkommt.

Auf der nun vorliegenden CD sind zwei Liveversionen und eine Studioaufnahme von "Solar Music" enthalten. Bei dem Studiostück handelt es sich um eine Alternativ-Version aus 1974, also zur Zeit der Veröffentlichung des Albums "Ballermann". Die Qualität der Aufnahme ist - wie auch bei den anderen von Eroc remasterten Platten - einwandfrei. Die beiden Liveversionen entstanden bei Konzerten 1978 in Warburg und 1979 in Münster. Auch hier ist die Tonqualität wieder herausragend. Eroc hat es geschafft, mit seiner Technik und seinem wirklich guten Gehör und Gespür für einen guten Ton, das Beste aus den Aufnahmen herauszuholen und eine Atmosphäre zu schaffen, die einen förmlich in die Konzerte hineinzieht. Beim Hören wird der Eindruck erweckt, als befände man sich mitten im Publikum. Probiert es selbst aus (und schließt die Augen während ihr der Musik zuhört). Am besten kommt der Sound, wenn er über Kopfhörer oder einer Dolby-Surround-Anlage genossen wird.

Ein weiteres gutes Feature, das ich bei anderen CDs, mit sehr langen Stücken immer vermisst habe, sind die Indizes, die Eroc bei den langen Versionen gesetzt hat. So ist es auch möglich, die CD in mehreren Teilen zu hören, ohne immer wieder von vorn beginnen zu müssen (interessant für diejenigen, die die CD im Auto hören und nicht immer 70 Minuten unterwegs sind). Man kann auch mitten in die CD an eine beliebige Stelle springen oder die Lieblingspassage immer wieder nacheinander hören.

CD 1 beginnt mit dem berühmten "Banana Boat Song" von Harry Belafonte. Dieses Stück wurde bei unzähligen Konzerten gespielt und bildet hier einen guten Einstieg. Diesem Song folgt gleich eine eigenwillige Version von Johnny Cash’s "I Walk The Line". Und dann geht es endlich los, die Musik der Sonne beginnt.   Die Interpretation kommt wirklich gut und sehr druckvoll rüber, ganz so, wie man es noch im Gedächtnis hat. Es freut mich besonders, dass die 78‘er Version, die für mich auch die erste war, die ich von dem Stück hörte (habe die Band erstmals 1978 in Arnsberg live gesehen), auf dieser CD enthalten ist.

Auf der zweiten Seite befindet sich noch ein Bonbon. Sie enthält eine 8minütige Version von "Merry Go Round", die zur Vorstellung der Musiker gespielt wurde. Laut Eroc‘s Text im Booklet spielte die Band dieses Stück nur an diesem Abend als Zugabe.

Zur Musik von "Solar Music" braucht man wohl kein Wort mehr zu verlieren. Alle Grobschnitt-Kenner wissen worum es geht und allen anderen Rockfans kann man nur empfehlen unbedingt in die CD hineinzuhören, oder sie gleich zu kaufen.

Noch ein paar Worte zu dem Booklet. Es umfasst 16 Seiten, die mit umfangreichem Text und einigen Livefotos versehen sind. Eroc schreibt in dem Booklet über die Fans, die Stile der "Solar Music"-Versionen, wie er selbst zu "Solar Music" steht und was es zu den einzelnen Aufnahmen zu berichten gibt. Dabei ist sich Eroc treu geblieben und schreibt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Auch wenn nicht alle Aussagen von mir geteilt werden, so finde ich es doch sehr erfrischend, wie er an die Sache herangeht. Am besten haben mir dabei die Geschichten zu den einzelnen Aufnahmen bzw. Konzerten gefallen. Da wünsche ich mir noch mehr von. Vielleicht kann Eroc auch den ein oder andere Mitstreiter von damals dazu bewegen, seine Erinnerungen zu Papier zu bringen um diese dann in das nächste Booklet zu übernehmen. Auch wünschte ich mir, dass die ein oder andere Story noch auf meiner Page veröffentlicht wird. Also alle die etwas über die Konzerte zu erzählen haben (Musiker oder Fans) sollten sich an mich wenden.

Die CD kann derzeit über  Eroc's online-Shop www.solarmusic.de zu einem Preis von 18 EURO zuzüglich 16 % MwSt bestellt werden. Zu diesem Preis wird wahrlich viel Qualität geboten.

Die Reaktionen der Fans, die die CD mittlerweile gehört haben sind positiv bis überschwänglich, das beweisen vor allem die Einträge in den Gästebüchern auf meiner Homepage und der von Ralf Dreger (www.rockpommelsland.de).

Also allen, die die CD noch nicht haben, kann ich nur die sofortige Order empfehlen.

Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Die Fortsetzungen (Vol. 2 und 3) sollen noch im Frühjahr 2002 erscheinen.

Stephan Schelle, Januar 2002


Plattenkritik aus der Zeitschrift Eclipsed Nr.:2/2002 (www.eclipsed.de)

Lang erwartet, jetzt liegt sie endlich vor, die Aufarbeitung eines essentiellen Teils in der Geschichte einer der deutschen Kultbands schlechthin. Wer die Band noch nicht kennt, hat nun die Chance, die Entwicklung ihres Meisterwerks "Solar Music" auf einer Doppel-CD zu verfolgen. Diese Aufnahmen zeigen mehr als deutlich, warum Grobschnitt als die vielleicht beste deutsche Live-Band der 70er Jahre bezeichnet wurde. Insgesamt 19 Jahre aktiv, gab es für die Band trotz einiger Besetzungswechsel eine große Konstante, "Solar Music". Dieses faszinierende Stück Musik war auf jeder Tour das unbestrittene Highlight, welches live bis zu 60 Minuten zelebriert wurde. Weitgehend als Improvisation angelegt, offenbarte Solar Music auf unnachahmliche Art und Weise einen Zugang zu einer ganz eigenen Spielart in der Rockmusik. Auf dem hier vorliegenden Mitschnitt des Konzertes in Warburg 1978 wird man auf eine Zeitreise der besonderen Art eingeladen. Erdiger, gitarrendominierter Rock gleitet über in schwebende Klangwelten, die wiederum in unerwartete Improvisationen münden. Dazu eine visuelle Umsetzung, die im ausführlichen Booklet nur erahnt werden kann, aber damals Maßstäbe setzte. Die band war jedoch weit davon entfernt, in Gigantomanie, übertriebenes Pathos oder Technikverliebtheit diverser Artrockbands zu verfallen. Sie schaffte es, die Ursprünglichkeit handgemachter Rockmusik mit der Kreativität des Früh-70er Artrock zu verbinden. Man konnte einerseits selbstvergessen abspacen und gleichzeitig dem treibenden Groove des Schlagzeugers Eroc folgen. Er war nicht nur ihr langjähriger Schlagzeuger, sondern schnitt von Anfang an viele Konzerte mit, restaurierte älteres material und veröffentlicht nun in drei (evtl. vier) Teilen die interessantesten Aufnahmen seines umfangreichen Archivs. Wie unterschiedlich "Solar Music" interpretiert wurde, offenbart die zweite CD, die eine wesentlich kürzere, jedoch ebenso attraktive Live-Version aus dem Jahre 1979 (Halle Münsterland) bietet. Die damalige Zuschauerzahl von über 6.000 dokumentiert die große Beliebtheit von Grobschnitt, deren Fans jahrzehntelang! auf eine brauchbare Studioaufnahme warten mussten. Dem hat Eroc nun Abhilfe geschaffen. Er hatte im Jahre 1974 ein alternativ abgemischtes, sich deutlich von der offiziellen "Ballermann"-LP-Version unterscheidendes "Solar Music" für sein Privatarchiv aufgenommen, nachdem es Differenzen mit dem Produzenten/Studiobesitzer kam. Das Resultat kann sich mehr als hören lassen, es verleiht dem Stück mehr Lebendigkeit und Dynamik, reicht dennoch bei weitem nicht an die unvergleichlichen Live-Mitschnitte heran. Für wen ist dieses Package interessant? Für Einsteiger, denen das "Herzstück" der Band serviert wird, für Zweifler, die bisher die Qualität von Live-Alben nicht zu schätzen gewusst haben und für jene, die die Bedeutung von Grobschnitt für die deutsche Rockszene bis dato ignoriert haben. Alles weitere über dieses für jeden Fan unverzichtbare Dokument gibt’s unter: www.solarmusic.de bzw. in einer der nächsten Ausgaben des Eclipsed.

MW


Plattenkritik aus der Westfälischen Rundschau vom 23.03.2002

Grobschnitt-Drummer Eroc macht kaum noch Musik, dafür produziert er sie um so fleißiger. Derzeit arbeitet der Herr der Regler seine musikalische Vergangenheit auf: Das Hauptwerk von Grobschnitt, "Solar Music", erscheint peu à peu auf drei Doppel-Alben. Die Hagener Band markiert die kreativste Zeit der deutschen Rockmusik zwischen den Studentenunruhen 1968 und dem RAF-Terror Ende der 70er Jahre. Eroc & Co. demonstrierten ohrenfällig, wie virtuos Rockmusik klingen kann. Sie zogen die Quersumme von Greatful Dead und Pink Floyd. Lange Themen bereiteten Grobschnitts Hörer darauf vor, dass sich Stücke wie "Solar Music" eher im 30- denn im 3-Minuten-Rahmen bewegen würden. Sie flossen daher wie ein langsamer Fluss, waren aber voller Hindernisse. Griffige Riffs wechselten mit langen, oft sehr melodischen Soli, wobei unklar war, wer nun eigentlich mehr Aufmerksamkeit bekommen sollte: Lupo und Wildschwein als Gitarristen oder Drummer Eroc. Der Soundtrack der Jeans-und-Parka-Ära glänzt mit dem Sound von heute. Eroc hat das Material fürs eigene Label "Wolkenreise" liebevoll digital restauriert, so dass sogar Gläserklirren zu hören ist. Allein dafür hat die Sonnenmusik fünf Sterne verdient.

jov