Die Hagener Rocklegende Grobschnitt,
die im Jahr 2007 mit einem Comeback der besonderen Art glänzte (neben
Originalmitgliedern sind auch Söhne mit in die Band gekommen) und
seither für Furore sorgt, hatte angekündigt, am 24.10.2009 ein
verändertes Programm auf die Bühnen zu
bringen. Die acht Musiker kündigten an, erstmals seit der 78’er Tour das Prog-Meisterwerk „Rockpommels’s Land“ komplett live aufzuführen. Das
sorgte unter den Fans für eine unglaubliche Stimmung, Vorfreude und
Spannung. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass das Konzert
innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war.
Aber nicht nur die Konzerte, auch die
Gemeinschaft unter den Fans ist unbeschreiblich. So führte dieses
Konzert mal wieder dazu, dass sich die Fangemeinde schon einen Tag vor
dem Auftritt in Hückeswagen, dem Ort des Geschehens, traf. Und auch
einige der Musiker wie Milla Kapolke und Deva Tattva ließen es sich in
Begleitung ihrer Frauen nicht nehmen, schon mal die Luft der
Fanatmosphäre zu schnuppern. Sie schauten beim Treffen vorbei und
mischten sich unter die Fans, die ja mittlerweile zu Freunden geworden
sind, um in dieser entspannten Umgebung Rede und Antwort zu stehen.
Der Freitag war von einem gemütlichen
Treffen innerhalb der Fanbasis bestimmt, bei dem in der Mehrzweckhalle
von Hückeswagen, dem Ort des neuen Grobschnitt-Programms, schon mal
einige Mitglieder aus dem Fanforum im Rahmen einer Fan-Party für Liveatmosphäre sorgten. Aber nicht nur Fans der Band waren zu diesem
kostenlosen Event eingeladen, auch alle anderen Musikfreunde waren
herzlich willkommen.
Als erstes traten die Allstars auf.
Das waren neben Jörg „Mocki“ Mokros (Keyboards, Gesang), Dieter Goral
(Bass), Michael Borner (Gitarre), Detlef Anders (Schlagzeug) und Fritz
Krumm (Gitarre, Gesang), die zunächst einmal mit Coverversionen von
Bands wie Pink Floyd („Breath“, “Time“ und „Comfortably Numb“), Manfred
Mann’s Earthband („Davy’s On The Road Again“), Santana („Black Magic
Woman“), Robert Palmer (“Addicted To Love“), Eric Clapton (“I Shot The
Sherif”) und J. J. Cale (“Cocain”) für gute Stimmung sorgten.
Danach waren dann Die Gestiefelten
Zwerge dran, die in ihrem Programm vor allem die Stücke ihrer aktuellen
CD „Zahllelujah!“ hatten. Der Deutschrock mit spaßigen Texten und
diversen Anleihen zu Genregrößen wie Rammstein oder Die Ärzte, kam gut
beim Publikum an. Aber auch einige Songs bekannter Größen wie
beispielsweise den Beatles hatten sie im Programm, bei denen sie diese
mit deutschen Texten auf ihren Stil abänderten.
Ihre Show unterstrichen sie mit
diversen Kostümen wie zum Beispiel einem Supermantrikot oder einer
amerikanischer Polizeiuniform. Den Beginn machten sie aber Stilgerecht
als Zwerge mit Zipfelmütze und gelben Stiefeln. Auch die lustigen
Ansagen oder ein in die Show integriertes Ratequiz, bei dem sich vor
allem die jüngsten unter den Zuschauern trauten und einige CDs
abräumten, sorgten für Kurzweil. Ähnlich wie bei Grobschnitt musste der
Gewinner des Hauptpreises auch mit einer Überraschung rechnen. So hatte
die Gewinnerin das Vergnügen mit der Band auf der Bühne zu tanzen.
Nach dem sehr gelungenen Auftritt der
Gestiefelten Zwerge sorgte dann ein Trio, teilweise unterstützt durch
Keyboarder „Mocki“ Mokros, noch einmal für entsprechendes
Grobschnitt-Feeling. Guido Dachrodt (Gesang), Günni (Akustikgitarre) und
Merlin Bergmann (Schlagzeug), er ist gerade mal 13 Jahr alt und spielte
die anderen Jungs an die Wand, zeigten, dass die Grobschnitt-Songs auch
in kleiner Instrumentierung funktionieren. Auf dem Programm dieser
Unplugged-Session standen natürlich Songs der Hagener Gruppe. Bereits
beim letzten Grobschnitt-Fantreffen in Elkenroth (in der Nähe von
Betzdorf) hatten sie ihr Können unter Beweis gestellt. Ihr
seinerzeitiger Auftritt kam so gut an, dass sie am Vorabend des
Konzertes in Hückeswagen natürlich wieder etwas zum Besten geben
mussten. Und das taten sie auf eindrucksvollste Weise.
Der Set begann mit dem berühmt
berüchtigten „Western“, der von den beiden aber ein wenig textlich
abgeändert wurde. Im Text selbst wechselten sie zum Beispiel den
Bandnamen Grobschnitt durch Günni und Vater Schmidt (Nickname von
Guido). Dieser erste Song ging dann in „Fantasten“ über, das in dieser
spärlich instrumentierten Form zeigte, welches Potenzial in ihm
steckt. Weitere Stücke waren „Poona Express“, „Komm und tanz“, „Wir
wollen leben“, „Merry Go Round“ und ein Auszug aus „Sonnentanz“.
Nach diesen musikalischen Darbietungen
wurde noch bis weit nach Mitternacht gequatscht und sich ausgetauscht.
Es ist immer wieder erstaunlich, was für eine Gruppe von Menschen sich
da zusammenfindet. Wer einmal bei einem Treffen oder einem Konzert dabei
war, der weiß, dass man hier schnell Kontakt findet und herzlich von
allen aufgenommen wird. Zu einem Treffen zu gehen ist, als ob man zu
lieben Freunden oder einfach nach Hause kommen würde. Die Fan-Party,
einen Tag vor dem Konzert, war ein gelungener Auftakt, der einfach nur
Spaß machte.
Auf dem Parkplatz vor der Halle war eine Wagenburg aufgebaut
worden !!!