Die Grobschnitt Story
Die Entstehungsgeschichte von GROBSCHNITT, für die Fanzentrale exclusiv in den nächsten Monaten (oder Jahren) fortlaufend erzählt von Eroc:
Inhaltsverzeichnis

Letztes Update: 26.04.2001

1964 - Wie alles anfing....







































































1964 - Wie alles anfing...

Im Jahre 1964 fing ich an, Schlagzeug zu spielen. Eigentlich wollte ich ja Bass lernen, aber ich hatte in der Backstube von Poggel auf der Boeler Straße zum ersten Mal ein komplett aufgebautes Drumset gesehen und war hin und weg und hatte zuhause so lange gequengelt, bis die Eltern mir zu Weihnachten ein echtes Schlagzeugbecken von Quelle für 35,- Mark schenkten. Damit und aus Putzeimern und Schüsseln stellte ich mir mein erstes Set zusammen. Mit meinem Schulfreund Roland ("Eunie") Biermann (Klarinette) spielte ich dann in jeder freien Minute zusammen, meist Titel von Mr. Acker Bilk und nicht selten im elterlichen Wohnzimmer, bis sich die Nachbarn beschwerten.

Im Jahre 1965 gründete ich dann die Schülerband THE UNIVERSALS. Inzwischen besaß ich ein gebrauchtes Schlagzeug der Marke "Premier" (über das Musikhaus Pomerin von der Hagener Beatband "Enormous Immigrations" für 300,- Mark gekauft) Mit dabei war mein Schulfreund Helmut Schäfer, der eine elektrische Gitarre besaß, die er immer mit in's Strandbad brachte. Anlaß war ein Treffen auf der Liegewiese, wo ein gewisser Lothar Ziegenfeuter zu behaupten wagte, er besäße exakt die gleiche Gitarre. Am nächsten Tag bewies er das und brachte sie mit.

Zu dritt taten wir uns dann mit einem weiteren Klassenkameraden zusammen: Helmut Fleischer. Der besaß eine gute Stimme und einen schönen Keller im Haus seiner Eltern, gleich beim Strandbad. Dort wurden dann Songs von den Beatles, Yardbirds, Spencer Davies Group, und The Kinks auf Féten intoniert, wobei ich selbst stets durch ein exaktes Schlagzeugspiel zu "Happy Jack" (The Who) mit Kochlöffeln auf einem Küchenstuhl die Jungs begeisterte.

Anfang 1966 vermittelte ein gewisser Fischer, selbst Hobbytrommler und nahe am Freibad wohnend den Kontakt zum Bezirkspfarrer, der uns den Kellerraum im Turm der Kirche an der Hagener Alexanderstraße zur Verfügung stellte. Dieser 6 x 6 x 6 Meter messende kalte Betonraum mit einer Eisentür zur Straße wurde bald als "Der Turm" bekannt, und wenn die Band dort übte, kamen oft zahlreiche Kids um zuzuhören.

Inzwischen war Ziegenfeuter gegen Gerd Kühn, einen weiteren Klassenkameraden von uns ausgetauscht worden, und auch Schäfer selbst trieb sich lieber mit Fleischer auf Féten rum, anstatt regelmäßig zu üben. So probten Gerd Kühn und ich (später Lupo und Eroc) sehr oft allein im "Turm", vorzugsweise Instrumentaltitel der Spotnicks, Ventures oder der Shadows. Aus dieser Phase existieren meine ersten Tonbandmitschnitte.

Bald darauf gesellte sich ein weiterer Schulkamerad aus unserer Parallelklasse dazu: Peter Klassen. Er konnte singen, spielte Gitarre und Mundharmonika, Außerdem stand er auf den "Pretty Things" und "Them", was ganz neu und ganz "wild" war. Wenn wir nicht im Turm tobten, verannstalteten wir Féten bei Klassen zuhause in der Reichsbahnstraße in Hagen-Vorhalle.

Im Sommerurlaub 1966, als ich mit meinen Eltern im Schwarzwald war, fiel mir ein neuer Bandname ein: THE CREW. Ich schrieb sofort einen Brief an "Kasi" Klassen und teilte ihm das mit. Der druckte sofort einen Flyer mit der Aufschrift "The Crew / *1966" und schickte diesen in den Schwarzwald zurück. Die Vorläuferband von GROBSCHNITT war geboren und sollte noch etliche Abenteuer zu bestehen haben...

Unter den Kids, die immer mal in den Turm kamen, wenn dort "Krach" zu hören war, war eines Tages ein gewisser Hans-Hermann Stein. Der stotternd fragte, ob er mal mitspielen dürfe, er hätte auch eine Gitarre (die er aber alsbald gegen einen Bass eintauschen sollte). Das war im Herbst 1966. Ebenso kam etwas später "Der Dicke" aus Boelerheide dazu. Er hieß Stefan Danielak und erschien zunächst immer mit seiner Freundin Gabi, mit der er noch heute verheiratet ist, zum Zuhören im Turm.